Was ist Autismus?

Das Wort Autismus geht auf das griechische Wort "autos" zurück, das bedeutet "selbst". Autisten leben in sich selbst, in ihrer eigenen Welt, und in der Regel können sie zu anderen Menschen keinen richtigen Kontakt aufnehmen, nicht einmal zu den eigenen Eltern. In Deutschland wird die Zahl der Autisten auf etwa 35 000 geschätzt. Jungen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Mädchen. Die Ursache für Autismus ist unklar, aber Vererbung spielt sehr wahrscheinlich eine Rolle. In dem Film "Rain Man" verkörperte Dustin Hofman sehr beeindruckend einen Autisten. Und er hat damit dazu beigetragen, den Autismus einem weltweiten Publikum bekannt zu machen.

Die Diagnose Autismus kann heute schon recht früh, oft schon im zweiten Lebensjahr, gestellt werden. Auffällig ist, dass die Kinder eher an Gegenständen als an Personen interessiert sind. Gesichter oder Körperbewegung vermitteln ihnen nichts. Sie nehmen die Umwelt wie durch eine Milchglasscheibe wahr. Sie spielen nicht wie andere Kinder: Wenn sie ein Spielzeug in die Hand nehmen, dann führen sie damit oft nur dieselbe stereotypische Bewegung aus. Die Kinder wehren sich auch sehr gegen Veränderungen; meist bestehen sie zwanghaft auf einer bestimmten Ordnung in ihrer Umgebung oder auf bestimmten Verhaltensweisen. Etwa, dass beim Einkaufen immer derselbe Weg genommen wird - nimmt man jedoch einen anderen Weg, können sie völlig außer sich geraten.

Weiteres auffälliges Merkmal ist, dass viele Autisten nicht sprechen lernen, oder sie verwenden die Worte in einem anderen Sinn oder entwickeln sogar ihre eigene Sprache. Eine Unterform des Autismus ist der Autismus vom Asperger Typ, der mit Entwicklungsschwierigkeiten in sozialen Kontakten besonders auffällt.

Autismus hat jedoch nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun, eher im Gegenteil, denn obwohl manche Autisten behindert sind, haben sie oft eine überdurchschnittliche Intelligenz mit zum Teil unglaublichen Fähigkeiten, die sie aber nicht anwenden können. So können manche enorme Gedächtnisleistungen vollbringen. Autistische Menschen können zwar Signale aus ihrer Umwelt aufnehmen, können sie aber nicht richtig zuordnen. Deshalb ist ein wichtiger Baustein der Behandlung eine Verhaltenstherapie.

Es handelt sich um eine dauerhafte Störung, die die Betroffenen ein Leben lang begleitet. Über kontinuierliche Zuwendung und Verhaltenstherapie können die Symptome gemildert werden.

Unser Surftipp zum Thema:

Hilfe für das autistische Kind e.V., Bundesverband
www.autismus.de

letzte Änderung am 24.03.2005