Welches sind häufige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) ist ein ca. 20 cm langes und etwa 100 g schweres Organ, das im oberen Bauchraum quer hinter dem Magen liegt. Das Organ wird unterteilt in Kopf, Körper und Schwanz und hat zwei wichtige Aufgaben: In einem Teil finden sich die sogenannten Langerhansschen-Inseln; sie bilden Insulin und Glukagon, die für die Regulation des Blutzuckerspiegel zuständig sind. Gleichzeitig produziert die Bauchspeicheldrüse jeden Tag etwa einen Liter "Bauchspeichel", das sind Verdauungssäfte, die zahlreiche lebenswichtige Enzyme enthalten.

Bei akuten oder chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder bei Krebserkrankungen ist die Bauchspeicheldrüse nicht in der Lage, ihren Aufgaben nachzukommen, so dass es zu einer Pankreasinsuffizienz und damit zu Störungen des Blutzuckerspiegels wie auch zu Verdauungsstörungen kommt. Bei Abnahme der Insulinproduktion entsteht ein Diabetes mellitus.

Häufigste Ursache für eine chronischen Pankreatitis ist der übermäßige Alkoholgenuss. Akute Erkrankungen entstehen häufig durch Gallensteine, die zu einem Sekretrückstau in der Bauchspeicheldrüse führen. Auch Virusinfekte wie beispielsweise Mumps können zu einer Entzündung des Organs führen. Heftige gürtelförmige Oberbauchschmerzen sind typische Symptome der akuten Entzündung, bei der chronischen Form findet sich eher ein Dauerdruckschmerz sowie Verdauungsprobleme mit Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit.

Bauchspeicheldrüsenkrebs bereitet zunächst keine oder nur leichte Schmerzen, jedoch besteht zu Beginn häufig eine Störung im Verdauungssystem, die oft fälschlicher Weise auf die leichte Schulter genommen wird. Die Beschwerden treten häufig nach den Mahlzeiten auf, auffallend sind Durchfälle relativ kurz nach der Nahrungsaufnahme. Dabei kommt es zu sogenannten "Fettstühlen", da die Verdauungssäfte das Fett nicht mehr ausreichend abbauen können. Durch die verminderte Fettaufnahme im Darm kommt es relativ schnell zu einem starken Gewichtsverlust mit entsprechender Erschöpfung und Müdigkeit. Unklare Verdauungsprobleme müssen deshalb immer gründlich beim Arzt abgeklärt werden.

letzte Änderung am 15.05.2003