Wie funktioniert die Blutdruckmessung?

Das Herz ist eine Pumpe aus Muskulatur, die mit jedem Schlag zirka fünf Liter Blut in Umlauf hält, damit alle Körperzellen jederzeit mit Sauerstoff versorgt werden. Diesen Umlauf nennt man Kreislauf. Durch die Elastizität der Blutgefäße wird der Herzmuskel in seiner Arbeit unterstützt. Die Fortbewegung des Blutvolumens geht bei jedem Pulsschlag mit einem maximalen und einem minimalen Druck vonstatten. Diese Blutdruckspitzen und die niedrigsten Werte kann man messen. Aus anatomischen Gründen ist die Messung am einfachsten in der Ellenbeuge vorzunehmen, wo eine Armschlagader relativ oberflächlich liegt und deshalb mit einem "Mikrofon" die Strömungsgeräusche gut abgehört werden können.

Zu Beginn der Messung wird die Armschlagader mit einer aufblasbaren Manschette um den Oberarm eingeengt. Dann lässt man den Luftdruck aus der Manschette ab, bis das Blut mit einer Pulswelle wieder fließt. Der in diesem Moment in der Manschette gemessene Druck ist der obere, sogenannte "systolische" Blutdruckwert. Er tritt auf, wenn die linke Herzkammer mit Blut gefüllt ist und der Herzmuskel Druck aufbaut, um das Blut durch die Gefäße auszutreiben.

Der untere, sogenannte "diastolische" Blutdruckwert wird gemessen, wenn die Luft aus der Manschette gerade so weit abgelassen ist, dass das Blut wieder ungehindert durch die Armschlagader fließt und die Strömungsgeräusche verschwinden. In diesem Moment entspannt sich das Herz wieder und wird erneut mit Blut gefüllt.

Die Maßeinheit für den Blutdruck ist "Millimeter Quecksilbersäule" (mmHg). Dies beruht darauf, dass bei älteren Blutdruckmessgeräten der in der Armmanschette auftretende Druck durch eine Quecksilbersäule mit Millimeterskala angezeigt wird.

Neben dieser indirekten Blutdruckmessung kann der Druck auch direkt bestimmt werden: Dabei wird - beispielsweise bei Operationen oder auf Intensivstationen - eine Arterie punktiert und ein Drucksensor in das Gefäß eingebracht. Über diesen Sensor lässt sich der Blutdruckverlauf auf einem Monitor darstellen. Die Messung ist genau und bietet den Vorteil einer kontinuierlichen Überwachung.

letzte Änderung am 03.07.2006