Durchfall nach Antibiotika-Behandlung?

Die natürliche Besiedelung des Darms durch Bakterien beherbergt etwa 400 unterschiedliche Keimarten. Üblicherweise handelt es um nicht krankmachende Bakterien, die die Verdauungsarbeit unterstützen und auch dafür sorgen, dass unerwünschte Keime im Darm keinen Platz finden.

Ein Antibiotikum wird in der Medizin zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen im Körper eingesetzt und tötet Bakterien ab, je nach Wirksamkeitsspektrum aber auch die Bakterien, die dem Menschen nützlich sein können. Dadurch kann die Zusammensetzung der Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, und krankmachende Keime können sich ansiedeln und vermehren. Diese können dann Darmzellen angreifen und vor allem im Dickdarm Entzündungen auslösen, die zu Durchfällen führen können.

Durch Antibiotika verursachte Durchfälle haben im allgemeinen einen milden Verlauf und heilen oft auch ohne Behandlungsmaßnahmen in wenigen Tagen aus, da die ursprüngliche Flora sich wieder erholt. Länger als eine Woche anhaltender Durchfall muss aber untersucht und behandelt werden.

Der durchfallbedingte Flüssigkeits- und Mineralsalzverlust sollte ausgeglichen werden mit Mineralwasser oder Elektrolytpräparaten. Wenn der Durchfall durch Antiobiotikagabe ausgelöst wurde, helfen probiotische Lebensmittel wie gesäuerte Milchprodukte (Joghurt) bei der Regeneration der Darmflora. Auch Präparate mit Bakterienextrakten sowie spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamine, Mineralstoffe und probiotische Keime enthalten, sind hilfreich. Hefekulturen stimulieren das darmspezifische Immunsystem mit lebenden Hefezellen, die im Darm aussprossen und einen schützenden Belag über der Darmschleimhaut bilden. Dadurch werden heranwachsende Erreger verdrängt und schädigende Stoffe von der Schleimhaut ferngehalten. Hefekulturen können daher auch bei Reisen in Länder vorbeugend eingenommen werden.

letzte Änderung am 24.10.2002