Wie entstehen Gallensteine?

Die Gallenflüssigkeit wird in den Leberzellen gebildet und über die Leberkanälchen in der Gallenblase gespeichert, bis sie für die Verdauung benötigt wird. Sobald Fette aus der Nahrung in den Dünndarm gelangen, zieht sich die Gallenblase zusammen und pumpt die gespeicherte Gallenflüssigkeit in den Darm, wo sie die Aufnahme der Fette in die Darmschleimhaut ermöglicht.

Acht bis zehn Millionen Menschen in Deutschland haben Gallensteine. Allerdings merkt nur jeder fünfte Gallensteinträger jemals etwas davon. Frauen leiden mehr als doppelt so häufig unter Gallensteinen wie Männer, besonders oft sind übergewichtige Patienten betroffen. In einigen Fällen kann die Neigung zur Bildung von Gallensteinen auch erblich bedingt sein. 

Gallensteine entstehen, wenn die Gallenflüssigkeit zäher wird und verklumpt. Hat ein solches Konkrement die Größe des Gallenblasengangs, kann sie ihn verstopfen und den Gallefluss behindern. Der Patienten verspürt Übelkeit, Druck- und Völlegefühl im rechten Oberbauch - vor allem nach fetten Speisen. Eine Gallenkolik entsteht, wenn die Gallenblase versucht, das verstopfende Konkrement durch Zusammenziehen auszustoßen. 

Wenn Gallensteine den gemeinsamen Ausgang von Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang verstopfen, kann sich die Bauchspeicheldrüse entzünden. Man spricht hier von einer akuter Pankreatitis. Die Ärzte versuchen, einen solchen Stein mit einem Endoskop, das über Speiseröhre und Magen bis zur verstopften Gallengangsmündung im Zwölffingerdarm eingeführt wird, zu entfernen. 

Es gibt auch Gallensteine, die die gesamte Gallenblase ausfüllen. Sie können nicht in den Gallengang rutschen, verhindern aber den Gallefluss in den Darm. Hier hat der Patient häufig eine begleitende chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung und Verdauungsstörungen. 

Um bei einem bekannten Steinleiden Beschwerden zu vermeiden, wird meist die gesamte Gallenblase mit allen Steinen in einer Operation entfernt. Die meisten Patienten leben anschließend ohne Gallenblase völlig beschwerdefrei.

Mit Stoßwellen lassen sich bestimmte Steine von außen so klein zertrümmern, dass sie über den Gallengang mit der Gallenflüssigkeit abfließen können. Allerdings löst diese Verfahren nicht das ursächliche Problem sondern beseitigen nur die Steine. Das Risiko, erneut Gallensteine zu bekommen, bleibt also bestehen. 

Wer zu Gallensteinen neigt, sollte bei der Ernährung auf wenig Fett, wenig scharfe Gewürze und wenig Grillprodukte achten. Außerdem muss genügend Flüssigkeit aufgenommen werden, allerdings möglichst kein hochprozentiger Alkohol.

letzte Änderung am 03.08.2004