Wie kommt es zu blauen Flecken (Hämatomen)?

Jeder hat die Erfahrung schon einmal gemacht: Ein unachtsamer Stoß gegen das Tischbein oder einen Stuhl, und schon bildet sich ein blauer Fleck; in der medizinischen Fachsprache werden diese Blutergüsse auch Hämatome genannt. Der blaue Fleck wird von Tag zu Tag dunkler, dann grünlich und schließlich braun und gelb. Nach einigen Tagen verschwindet er ganz.

Das Gewebe unter der Oberhaut enthält Blutgefäße. Werden diese bei einem Schlag oder Stoß verletzt, ohne dass eine offene Wunde entsteht, tritt Blut ins umliegende Körpergewebe aus. Dieses Blut sieht man von außen als charakteristische blaue Verfärbung - der Bluterguss. Tritt bei der Verletzung viel Blut ins umliegende Gewebe aus und ist dieses Gewebe sehr straff, wird die Blutung recht schnell auch als Schwellung sichtbar. Nach einigen Tagen lösen sich die ausgetretenen Blutzellen in ihre Bestandteile auf und werden vom Körper aufgesaugt. Dieser Abbauprozess mit seinen unterschiedlichen Phasen verursacht die unterschiedlichen Verfärbungen eines Blutergusses.

Nach einem heftigen Zusammenstoß mit Tischbein oder Bettkante empfehlen Ärzte, die betroffene Hautpartie etwa zwanzig Minuten lang zu kühlen, dies sollte mit klein gestoßenem Eis mit tupfenden Bewegungen erfolgen. Ist kein Eis verfügbar, kann auch ein feuchter Umschlag (mit Essigwasser oder essigsaurer Tonerde) hilfreich sein, der erst nach Trocknung des Tuches wieder abgenommen wird. Außerdem ist es hilfreich, die verletzte Stelle hoch zu lagern und weitere Bewegung zu vermeiden, um das Nachfließen von Blut durch Muskelbewegung nicht anzuregen. Gegebenenfalls kann auch Heparinsalbe auf die unverletzte (!) Haut aufgetragen werden; sie unterstützt die Auflösung des Blutergusses und wirkt sowohl abschwellend als auch schmerzlindernd.

Bei Blutergüssen, die größer sind als ein Handteller sollte immer der Arzt aufgesucht werden, denn sie können gegebenenfalls die Durchblutung von Nerven oder Muskeln gefährden. Warnsymptome hierfür sind zunehmender Schmerz oder Druck, Kribbeln oder Taubheitsgefühle. Der Arzt sollte auch konsultiert werden, wenn schon leichtere Stöße immer wieder zu großflächigen Hämatomen führen oder diese ohne erkennbaren Grund auftreten. In solchen Fällen kann beispielsweise die Gerinnungsneigung des Blutes zu niedrig sein.

letzte Änderung am 04.07.2005