Wie entstehen Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden umschließen den Darm ringförmig und bilden ein Gefäßpolster. Zusammen mit dem Schließmuskel des Afters dichtet dieses Adergeflecht den Darm am Ende wie ein Ventil ab. Wenn beispielsweise durch harten und trockenen Stuhlgang, Stuhlverhaltung oder trockene Schleimhaut die Gefäße gestaut werden, können sie kleine Aussackungen bilden, ähnlichen wie Beinvenenvarizen. Diese krankhafte Vergrößerung meint man dann mit "Hämorrhoiden". Sie werden in vier Stadien eingeteilt. 

Etwa die Hälfte aller 50-jährigen hat so ein Hämorrhoidal-Leiden. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, es gibt eine große Menge von Auslösern. Eine genetisch veranlagte Bindegewebsschwäche ist eine solche, auch eine ballaststoffarme Kost, die den Stuhlgang träge macht, kann dazu beitragen. Sehr häufig ist die Lebens- oder Arbeitsweise mit ein Auslöser, wenn man beruflich bedingt beim "Müssen" nicht gleich gehen kann und den Stuhl verhalten muss. Ebenso ist mangelnde Bewegung eine Ursache. Ganz häufig führt auch ein Missbrauch von Abführmitteln zum Hämorrhoidal-Leiden. Bei Frauen kann der Geburtsvorgang in der Phase der Presswehen zur Entstehung von Hämorrhoiden beitragen.

Typische Symptome des Hämorrhoidal-Leidens sind aufgelagertes hellrotes Blut beim Stuhlgang, nach dem Stuhlgang ein Juckreiz und Hautausschläge am After und - je nach Schwere der Erkrankung - Störungen der Fähigkeit, Stuhl und Darmwinde sicher zu halten.

Blut im Stuhl kann neben Hämorrhoiden viele andere Ursachen haben, deshalb ist vor einer Behandlung eine Untersuchung durch einen Proktologen absolut notwendig. Je nach Krankheitsstadium gibt es unterschiedliche Therapien. Man versucht dabei die ausgesackten Gefäßpolster zu veröden, ein Verfahren das über sechs Monate und länger geht. Nicht immer kommt man damit zur Beschwerdefreiheit, dann bleibt nur die operative Entfernung dieser "Krampfadern" stationär im Krankenhaus. 

Grundsätzlich muss man die Ernährung umstellen auf eine Nahrung mit vielen Ballaststoffen (rohes Gemüse, Zellstoffreich) und ein Darmtraining zur regelmäßigen Entleerung. Wichtig ist auch die richtige Hygiene, da sich im Afterbereich durch die bestehende Feuchtigkeit oft Pilze und Bakterien ansiedeln können.

Bei akuten Beschwerden kann man mit Salben und Zäpfchen vorübergehend Linderung schaffen, aber grundsätzlich muss ein Hämorrhoidal-Leiden von der Ursache her behandelt werden.

letzte Änderung am 18.01.2007