Heiserkeit - wenn die Stimme versagt

Gerade im Herbst fühlt sich der Rachen oft rau und trocken an. Der Hals kratzt, und das Sprechen fällt schwer. Durch häufiges Räuspern - durch diesen Vorgang bringt man Speichel auf die trockene, angegriffene Schleimhaut - muss man immer wieder seinen Redefluss unterbrechen. Manchmal versagt die Stimme völlig. Der Grund: Heiserkeit. 

Die Stimmlippen des Kehlkopfes sind beim normalen Atmen entspannt, und durch die Stimmritze kann die Luft ungehindert ein- und ausströmen. Beim Sprechen werden die Stimmlippen angespannt, die Stimmritze ist dann bis auf einen feinen Spalt verengt. Wenn nun Luft aus der Lunge kommt, werden die Stimmbänder in Schwingungen versetzt, wodurch Töne erzeugt werden.

Heiserkeit entsteht in den meisten Fällen durch eine Entzündung der Kehlkopfschleimhaut, die meistens virusbedingt ist, und durch Schwellung der Schleimhaut auf den Stimmbändern. Dadurch kann sich die Stimmritze nicht in gewohnter Weise weiten und verschließen. Es resultieren die heiseren Laute. In schlimmen Fällen kommt gar keine Lautbildung mehr zustande, der Betroffene kann nur noch flüstern.

In der Regel stellt Heiserkeit keinen Anlass zur Besorgnis dar. Mit zunehmender Besserung der Erkältungsbeschwerden verschwindet die Heiserkeit so schnell wie sie gekommen ist. Manchmal leiden Betroffene jedoch über längere Zeit hinweg. Die Heiserkeit tritt dann meistens unabhängig von einer Erkältung auf. Die Patienten klagen zwar selten über Schmerzen, dennoch ist ihr Wohlbefinden empfindlich gestört. Vor allem Menschen, die viel und laut reden müssen, kennen das Problem einer heiseren Stimme. 

Eine länger als vier bis sechs Wochen andauernde Heiserkeit sollte immer von einem Arzt untersucht werden, denn neben Entzündungen gibt es auch noch weitere Ursachen für Heiserkeit, beispielsweise Lähmungen der Nerven, die für die Bewegung der Stimmbänder und das Öffnen und Schließen der Stimmritze verantwortlich sind, Tumoren, chronische und akute Reizungen sowie Allergien. Außerdem können psychische Faktoren die Stimme versagen lassen, sie belegen und heiser klingen lassen, beispielsweise große Unsicherheit, Nervosität oder Angst.

Der Arzt kann durch eine Rachenspiegelung feststellen, ob eine Entzündung im Kehlkopfbereich vorliegt. Andernfalls können bildgebende Verfahren, Gewebeproben und Blutuntersuchungen zur Diagnosestellung beitragen. 

Damit der Rachen sich wieder beruhigen kann, sollte bei Heiserkeit die Stimme geschont werden. Betroffene sollten möglichst wenig sprechen. Rauch ist - mehr als sonst - Gift für die Stimme, daher sollte aktiver und passiver Tabakkonsum vermieden werden. Entzündete Rachenschleimhäute brauchen viel Flüssigkeit, deshalb sollten Betroffene viele alkoholfreie Getränke zu sich nehmen. Daneben hat sich das Gurgeln mit Salzwasser bewährt. Über eine antibiotische Behandlung entscheidet der Arzt.

letzte Änderung am 16.10.2006