Was ist ein Hydrocephalus?

Was ist ein Hydrocephalus?

Der Hydrocephalus entsteht durch Überdruck im Kopf als Folge einer gestörten Regulierung des Gehirnwasserflusses. - Normalerweise umspült das Gehirnwasser (der Liquor) sowohl Gehirn als auch Rückenmark und schützt die empfindlichen Nervengewebe bei Erschütterungen. Ist der Abfluss des Gehirnwassers jedoch gestört, so weitet die Flüssigkeit die inneren Hirnhohlräume und das Gehirn wird zusammengedrückt - es entsteht ein Hydrocephalus.

Bei Säuglingen und Kleinkindern fällt ein Hydrocephalus zunächst durch die Zunahme des Kopfumfangs auf. Unruhezustände, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können erste Warnsymptome eines Hydrocephalus sein. Auch Antriebsverlust und Aufmerksamkeitsstörungen sowie Gangstörungen und Harninkontinenz können auftreten.

Für die Entstehung eines Hydrocephalus gibt es zahlreiche Ursachen: Blutungen oder eitrige Entzündungen, Tumore und Fehlbildungen. Bei Neugeborenen mit Hydrocephalus kann die Ursache eine Entzündungen oder ein Fehlwachstum während der Schwangerschaft sein.

Zur Therapie eines Hydocephalus wird das Gehirnwasser künstlich abgeleitet: Aus einer der Hirnseitenkammern wird dabei die Flüssigkeit mithilfe eines Schlauch-Ventil-Systemes unter der Haut in die Bauchhöhle geleitet.

Eine Besonderheit stellt der eigentlich falsch benannte Normaldruckhydrocephalus dar, dessen Namensfindung folgendermaßen erklärt wird: Früher gab es keine direkte Möglichkeit zur mehrtägigen Hirndruckmessung, vielmehr wurde der Hirndruck indirekt mittels Lumbalpunktion ermittelt, wo in manchen Fällen stets "normale" Liquordruckwerte gemessen wurden. So entstand der Name Normaldruckhydrocephalus. Heutzutage weiß man, dass bei den betroffenen Patienten sich Phasen mit normalem Hirndruck abwechseln mit Phasen mit erhöhtem Hirndruck. Die eigentlich falsche Bezeichnung wurde aus historischen Gründen beibehalten.

Unser Surftipp:

Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus e.V.
www.asbh.de


letzte Änderung am 10.08.2005