Was ist eine Insulinpumpe?

Das körpereigene Hormon Insulin steuert unseren Zuckerstoffwechsel. Es reguliert aber nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern fördert auch die Verbrennung von Fetten im Muskel. 

Wenn zu wenig Insulin vorhanden ist, wird der Blutzucker nicht abgebaut. Diese chronische Erhöhung des Blutzuckers nennt man Diabetes mellitus. Die Zuckerkrankheit ist verbunden mit dem Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen (beispielsweise Herzmuskel-, Nerven-, Nieren- und Augenhintergrund-Schädigung). Als wesentliche Ursachen von Störungen des Blutzuckerstoffwechsel werden zwei Diabetes-Typen unterschieden: Der Typ 1-Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Der Typ 2-Diabetes beruht auf einem verminderten Ansprechen der Muskelzellen auf Insulin sowie auf einer Erschöpfung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. 

Eine optimale Blutzuckereinstellung durch Lebensstil-Umstellung und richtige Ernährung kann dies eine Zeitlang aufhalten, dann kommt die Phase der eingesetzten Arzneimittel, bis zuletzt die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produzieren kann. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass man Insulin zuführen muss. Normalerweise wird es unter die Haut gespritzt, in neueren Methoden kann es bald auch über die Nasenschleimhaut aufgenommen werden. Man kann Insulin nicht über den Magen-Darm-Trakt einnehmen, da es dort abgebaut wird, bevor es wirksam werden kann. 

Um kontinuierliche Insulinspiegel zu erreichen und die Funktion einer gesunden Bauchspeicheldrüse nachahmen zu können, kann das Insulin mit einer Insulinpumpe zugeführt werden. Diese leitet aus einem Reservoir kontinuierlich Insulin durch einen Schlauch über eine Nadel ins Unterhautfettgewebe. Die für jede Tageszeit unterschiedliche Insulinmenge kann mit der Pumpe programmiert werden. Das Insulin wird dann kontinuierlich in der vorgegebenen Menge freigesetzt. Zusätzlich ist für die mit den Mahlzeiten aufgenommenen Zuckermenge jeweils eine individuelle Insulindosis erforderlich, die vom Pumpenträger direkt vor jeder Mahlzeit ausgelöst wird.

Das Gerät ist klein und flach und stört auch beim Schlafen nicht. Der Vorrat des Insulins in der Pumpe reicht in der Regel für mehrere Tage. Mit der Pumpe kann Sport getrieben werden; zum Duschen kann die Pumpe kurzfristig abgelegt werden. Manche Pumpen sind sogar wasserdicht, sodass sie auch im Schwimmbad nicht abgenommen werden müssen. Insgesamt bietet die Pumpe die Möglichkeit, einen flexiblen Lebensstil zu führen.

Allerdings ist zu beachten, dass der Pumpenträger genauestens mit den Prinzipien der Anpassung der Insulindosis vertraut sein muss. Er sollte das Verhalten in besonderen Situationen, beispielsweise bei Sport und Krankheit, beherrschen. Insulinpumpenträger müssen daher besonders intensiv geschult werden.

letzte Änderung am 26.10.2008