Keine Kinderkranheit: Keuchhusten

Keuchhusten (auch Pertussis oder volkstümlich Stickhusten genannt) ist eine durch bestimmte Bekterien ausgelöste hochansteckende Infektionskrankheit

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts starben in Deutschland jährlich etwa 20.000 Menschen an "Stickhusten", bis die Erkrankung durch die Pertussis-Schutzimpfung ihren Schrecken verlor. Doch die Anzahl der Neuerkrankungen nimmt wieder zu - obwohl die Durchimpfungsraten hoch sind. Denn der Schutz durch den heute gebräuchlichen nebenwirkungsarmen Impfstoff hält nur fünf bis maximal zehn Jahre, und die notwendigen Auffrischimpfungen werden häufig vergessen. 

Jugendliche und Erwachsene verlieren somit ihren Impfschutz und stecken sich wieder vermehrt an. Denn Pertussis ist keine Kinderkrankheit: Eine Studie ergab, dass bei rund zehn Prozent der Erwachsenen, die mehr als sieben Tage unter Husten litten, Pertussis-Erreger nachweisbar waren. Die Übertragung erfolgt durch große ausgehustete Tröpfchen bei engem Kontakt.

Bei Jugendlichen und Erwachsenen verläuft die Erkrankung meist moderat. Für Säuglinge kann sie jedoch lebensbedrohlich werden, denn gegen Keuchhusten erhalten Neugeborene keinen ausreichenden Nestschutz ihrer Mütter. Sie können daher bereits in den ersten Lebenstagen erkranken. Im ersten halben Lebensjahr verläuft Keuchhusten manchmal auch ohne den typischen, anfallsartigen Husten - und wird deshalb oft nicht bemerkt. Die durch die Infektion auftretende Atemnot birgt für Babys die Gefahr des Erstickens und ist eine der Ursachen für den Plötzlichen Kindstod. 

Daher sollten Säuglinge schon mit zwei Monaten geimpft werden. Weitere Impfungen folgen im Alter von drei, vier, und 11 bis 14 Monaten. Außerdem sollen Kinder mit 5 bis 6 Jahren sowie Jugendliche zwischen dem 9. und 18. Geburtstag routinemäßig eine Auffrischung gegen Keuchhusten erhalten. Erwachsene, vor allem Frauen mit Kinderwunsch und Kontaktpersonen von Neugeborenen und Säuglingen, sollten ihren Impfausweis kontrollieren lassen. Denn um noch nicht geimpfte Säuglinge zu schützen, sollten auch sie ausreichend geimpft sein.

letzte Änderung am 21.09.2011