Was tun bei unerfülltem Kinderwunsch?

Die Weltgesundheitsorganisation definiert als Unfruchtbarkeit, wenn bei einem Paar nach zwei Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Empfängnis eintritt. Ein unerfüllter Kinderwunsch liegt bei etwa 10 Prozent aller Paare vor. 

Für eine Unfruchtbarkeit kann es viele Gründe geben, die einen oder beide Partner betreffen, beispielsweise hormonelle Störungen, organische Erkrankungen, genetische Ursachen usw. 

In der Regel sollten Paare, die Schwierigkeiten haben, ein Kind zu bekommen, ärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Die Frau sollte Ihren Gynäkologen und der Mann einen Urologen/Andrologen konsultieren. Unabhängig davon, bei wem die mögliche Ursache festgestellt wird, bleibt eine Fruchtbarkeitsstörung das Problem beider Partner, die bereit sein müssen, den nächsten Schritt auf ihrem Weg zur Verwirklichung des Kinderwunsches zu machen.

Je nach Ursache des Problems schlägt der Arzt die Methode der künstlichen Befruchtung vor, die die größte Aussicht auf Erfolg hat. Die drei häufigsten Möglichkeiten werden nachstehend beschrieben:

Die intrauterine Insemination wird durchgeführt, wenn die Beweglichkeit der Spermien oder ihre Zahl zu gering ist oder wenn die Spermien den Gebärmutterschleim nicht durchdringen können. Bei der intrauterinen Insemination wird zum Zeitpunkt des Eisprungs das vorbereitete Sperma des Mannes in die Gebärmutterhöhle eingebracht. In manchen Fällen wird zuvor eine Hormontherapie durchgeführt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 

Eine In-vitro-Fertilisation (im Reagenzglas) wird durchgeführt, wenn die Eileiter der Frau durch Entzündung verschlossen sind oder mehrere Inseminationen keinen Erfolg gebracht haben. Die Frau erhält Hormone, die mehrere Eizellen heranreifen lassen. Diese Eizellen werden zum optimalen Zeitpunkt aus dem Eierstock entnommen (endoskopisch oder unter Ultraschall-Sicht) und im Reagenzglas mit den Spermien des Mannes gemischt. Das Wachstum der so befruchteten Eizellen findet im Reagenzglas bei optimaler Temperatur statt. Etwa drei Tage später werden dann eine bis maximal drei entwickelte Eizellen zurück in die Gebärmutterhöhle der Frau transportiert. - Eine Sonderform ist die intrazytoplasmatische Spermieninjektion, bei der die Spermien im Reagenzglas nicht nur mit den Eizellen gemischt, sondern in die Eizellen eingebracht werden. 

Je nach vorliegender Störung der Fruchtbarkeit wird die passende Methode angewandt und erzielt in 5 und 30 Prozent Erfolge. Da Unfruchtbarkeit und Kinderwunsch von der Gesellschaft als krankhafte Störung angesehen wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen diese Fertilisation für maximal drei Versuche, allerdings müssen die Ehepaare sich an den Kosten zur Herbeiführung einer Schwangerschaft mit 50 Prozent beteiligen.

letzte Änderung am 19.02.2008