Wieviel Hygiene muss im Krankenhaus sein?

Als Begründer der Hygienelehre wird der Arzt Max von Pettenkofer angesehen. Er erhielt 1879 den weltweit ersten Universitäts-Lehrstuhl für Hygiene an der Universität München. Von ihm stammt der Ausspruch: "Die Kunst zu heilen kann viele Leiden lindern, doch schöner ist die Kunst, die es versteht, die Krankheit am Entstehen schon zu hindern."

Für die Krankenhaushygiene hat die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen entscheidende Bedeutung, um die Verschlimmerung von Leiden zu vermeiden. Trotz aller Maßnahmen kommt es in Krankenhäusern immer wieder zu Infektionen durch spezielle Keime, die abwehrgeschwächte Patienten bedrohen können. Diese sind ein Jahrhunderte altes Problem. Ständige intensive Desinfektionsmaßnahmen, wie beispielsweise von Räumen, Geräten und medizinischen Apparaten sowie Hygienemaßnahmen an Personal und Patienten, wie beispielweise die Hände und- Wunddesinfektion, können bei manchen Bakterienarten die Resistenzentwicklung fördern, sodass sie auf herkömmliche Antibiotika gar nicht mehr reagieren.

Eine Händedesinfektion ist generell notwendig vor und nach infektionsgefährdenden Tätigkeiten, beispielsweise bei Manipulationen an Wunden, Verbandsmaterial und bei Kathetern. Eine so genannte "chirurgische Händedesinfektion" führt zur höchstmöglichen Keimreduktion in den oberen Hautschichten von Hand und Unterarmen, eine Vorbedingung für jeden operativen Eingriff.

Insgesamt hat sich aber gezeigt, dass ein gewisser Teil des Hautschutzes bei intakter Haut eine Keimbesiedelung durch Bakterien abwehren kann, sowohl beim Arzt wie auch beim Patienten.

letzte Änderung am 21.06.2005