Was versteht man unter der Kugelzellenanämie?

Unser Blut ist eine sehr vielseitige Flüssigkeit. Es besteht aus der Blutflüssigkeit (Plasma) mit Eiweiß, Salzen, Nährstoffen und Stoffwechselprodukten sowie aus den Blutzellen. Zellen sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten; zuständig für die Körperabwehr), die roten (Erythrozyten; sie besorgen den Sauerstofftransport) und die Blutplättchen (Thrombozyten; sie dienen der Blutstillung).

Die Bestimmung des Verhältnisses der einzelnen Blutbestandteile zueinander sowie deren Gesamtzahl erlaubt dem Arzt Rückschlüsse auf gesundheitliche Störungen.

Ein gesunder Erwachsener hat 3,9 bis 6 Mio. Erythrozyten pro Mikroliter Blut. Sind es weniger, so spricht man von einer einer Anämie (Blutarmut), sind es mehr, von einer Polyglobulie (Vollblütigkeit).

Neben der Zahl wird auch die Form der Erythrozyten betrachtet. Formveränderungen können dazu führen, dass die roten Blutkörperchen kürzer leben und eine sog. hämolytische Anämie auslösen. Ein Beispiel dafür ist die Kugelzellenanämie (Sphärozytose), bei der die Erythrozyten kugelig aussehen. Sie ist die häufigste angeborene hämolytische Anämie in Deutschland.

Die Betroffenen, meist Kinder, leiden häufig unter Oberbauchschmerzen und Fieber; die Milz ist stark vergrößert, weil sie die veränderten roten Blutkörperchen auffängt und abbaut. Gleichzeitig besteht häufig eine Gelbsucht. Nach Entfernung der Milz bessert sich das Krankheitsbild meist deutlich.

letzte Änderung am 29.10.2002