Warum gibt es gerade im Winterhalbjahr so viele Magen-Darm-Erkrankungen?

Gerade in den letzten Wochen häufen sich Magen-Darm-Erkrankungen. Die Betroffenen müssen sich abrupt und heftig erbrechen, zusätzlich bekommen sie häufig starken Durchfall. Schnell klagen sie über Bauchschmerzen und Übelkeit, sie fühlen sich kraftlos und matt. Selten tritt auch Fieber auf. 

Häufig werden die Symptome auf die zuletzt eingenommene Speise zurückgeführt, allerdings ist in den meisten Fällen das Virus schon aktiv, weshalb die letzte Speise eben nicht mundete.

Auslöser sind meist Noroviren, die eigentlich das ganze Jahr über unterwegs sind, aber gerade im Winterhalbjahr besonders aktiv werden. Regelmäßig sorgen diese aggressiven Magen-Darm-Erreger für heftige Ausbrüche der unangenehmen Krankheit. Vor allem in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, verbreiten sich die Viren rasant.

Wer einen Patienten pflegt, der an Noroviren erkrankt ist, riskiert immer die Ansteckung. Denn die Ausscheidungen, selbst der Speichel, sind virushaltig und daher extrem ansteckend. Zur Vorbeugung sind Hygienemaßnahmen wichtig: Sowohl der Erkrankte als auch die pflegenden Angehörigen sollten sich regelmäßig sorgfältig die Hände waschen. Außerdem sollten Toiletten, Waschbecken und auch die Türgriffe immer wieder desinfiziert werden. Bettwäsche, Handtücher und Kleidung sind infektiös und müssen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Medikamente gegen das Virus gibt es keine, die Krankheitssymptome lassen sich jedoch medikamentös lindern. Da das Virus häufig Darmkrämpfe und eine starke Übelkeit auslöst, können krampflösende Arzneimittel, am besten in Tropfenform, verabreicht werden. Sie gelangen schnell über die Mundschleimhaut in die Blutbahn und können bei einem eventuellen Erbrechen vorher schon gewirkt haben. 

Da die Patienten viel Flüssigkeit verlieren könne, sollten sie reichlich Säfte und Wasser trinken. Außerdem ist es empfehlenswert, den Elektrolytverlust mit Fleischbrühe (Fertigpulver) oder Präparaten aus der Apotheke auszugleichen. 

Nach zwei bis drei Tagen sind die meisten Symptome abgeklungen. Doch auch dann fühlt der Patient sich noch krank und nicht belastbar. Die Nahrung sollte langsam wieder aufgebaut werden mit leichter Kost, also keinen Kohl, keine Hülsenfrüchte, kein rohes Obst und keinen Salat.

letzte Änderung am 20.12.2006