Was tun bei Nagelpilz?

Gesunde und gepflegte Finger- und Fußnägel sind die Vistenkarte eines Menschen. Verfärbte oder im Wachstum gestörte Nägel werden häufig als unsauber und abstoßend empfunden. Mit Pilz befallene Nägel sind jedoch mehr als ein kosmetisches Problem: Es handelt sich um ernst zu nehmende Gesundheitsstörungen, deren Ursachen aufgedeckt und behandelt werden müssen.

Ist ein Zehen- oder Fingernagel mit Spross- oder Fadenpilzen infiziert, kommt es zu einer weiß-gelblichen Verfärbung des Nagels, die meist vom Nagelrand in die Mitte vordringt. Der Nagel wird uneben und bröckelig. Ein unbehandelter Nagelpilz, beispielsweise am Fußnagel, kann im Laufe der Zeit weitere Zehen befallen, was unter anderem Schmerzen beim Gehen hervorrufen kann. Zudem kann er weitere Infektionen an Zehen oder Fingern begünstigen oder schwere Komplikationen hervorrufen.

Begünstigend für Nagelpilze ist eine feuchte und warme Umgebung. Bei Füßen, die den ganzen Tag in geschlossenem Schuhwerk stecken, weicht die Haut auf und wird besonders empfänglich für Pilze. Außerdem treten Nagelpilze auch besonders häufig auf bei Patienten mit Durchblutungsstörungen, Nagelekzemen und Nagelpsoriasis sowie bei Zuckerkranken.

Zur Sicherung der Diagnose kann der Arzt vom befallenen Nagel Hornteile abschaben und kulturell anzüchten, um die Erreger nachzuweisen. Die Therapie besteht dann aus mehreren Schritten: Zunächst sollten die befallenen Nägel mit einem Keratolytikum (beispielsweise Harnstoffsalbe) über ein bis zwei Wochen aufgeweicht werden. Anschließend erfolgt eine Behandlung der betroffenen Nägel mit einem Antimykotikum.

Wichtig ist die ausreichende Dauer dieser Behandlung, die insgesamt meist über Monate gehen soll. Socken und Handtücher sollten während dieser Zeit mehrfach täglich gewechselt und gekocht werden. Deshalb sollte bei Nagelpilz weder eine reine Wollsocke noch eine Synthetiksocke getragen werden, denn beides begünstigt das Wachsen der Pilze. Barfußlaufen ist tabu, denn über Pilzsporen können sich Mitbewohner auch ohne direkten Hautkontakt anstecken. Es empfiehlt sich daher das Tragen von Badeschlappen oder Schuhen.

letzte Änderung am 04.05.2006