Was ist das Reizdarm-Syndrom?

Das Reizdarm-Syndrom ist eine Funktionsstörung des Darmtraktes, bei dem chronische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten (Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung) auftreten.

Ein Reizdarm (Colon irritabile) ist weder bösartig noch ansteckend. Es lassen sich keine krankhaften Organveränderungen nachweisen. Das Reizdarm-Syndrom tritt typischerweise zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erstmals in Erscheinung. Frauen sind zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie Männer. Die Störung hat meistens eine von Anfang an chronisch verlaufende Form und kann deshalb trotz Behandlung lebenslang bestehen. Die genauen Ursachen der Krankheit sind bislang nicht bekannt. Häufig werden die Beschwerden durch seelische und körperliche Belastungssituationen ausgelöst oder verschlimmert.

Typische Symptome sind Schmerzen, Krämpfe und Missempfindungen im gesamten Bauch, die sich nach Stuhlgang bessern. Auch Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel sowie eine veränderte Stuhlzusammensetzung (hart, wässrig, breiig) sind typisch. Meist steigern sich die Beschwerden im Tagesverlauf, oft nach Nahrungsaufnahme, hören jedoch nachts auf. Häufig gehen auch Beschwerden außerhalb des Verdauungstrakts mit dem Syndrom einher: Psychosomatische Erkrankungen, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Migräne und Rückenschmerzen.

Die Therapie des Reizdarm-Syndroms hat zum Ziel, die Beschwerden zu lindern. Die Behandlung umfasst neben Diät auch die Einnahme von Medikamenten und eine psychotherapeutische Behandlung. Eine dauerhafte Heilung ist jedoch nicht möglich.

letzte Änderung am 29.10.2002