Was ist das Schienbeinkantensyndrom?

Unter Laufsportlern ist das Schienbeinkantensyndrom fast so bekannt wie ein bunter Hund. Es handelt sich um Beschwerden, die beim Laufen bereits nach kurzer Zeit einsetzen: Krampfartige Schmerzen auf der Innenseite des Unterschenkels unweit des Innenknöchels bis hinauf zum Knie.

Schienbeinmuskeln sind erheblich dünner und schwächer als Wadenmuskeln, deshalb sind sie bei falscher Belastung oder Überlastung anfälliger für Verletzungen. Wenn ein Schienbeinmuskel zu stark beansprucht wird, kommt es zu Reizungen der Sehne beziehungsweise der Stelle, wo die Sehne mit der dünnen Knochenhaut verwachsen ist. Deshalb sind die Schmerzen dieses Syndroms eher in der Sehne und am Sehnenansatz der Muskulatur zu spüren. Die Knochenhaut enthält wiederum sehr viele Nerven, daher sind Verletzungen oder Reizungen besonders schmerzintensiv.

Das Schienbeinkantensyndrom ist häufig Folge einer Überbelastung oder eines Trainings auf zu harten, unelastischen Böden, oder auch von falschen, nicht optimal gedämpften Laufschuhen, die zu einer Reizung führen.

Die Behandlung beruht im wesentlichen auf Schonung. Mit Eis kann die schmerzende Stelle gekühlt und eine Schwellung reduziert werden. Mit abschwellenden Mitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac wird die Entzündung gehemmt und die Schwellung zurück gedrängt, damit nimmt der Schmerz ab. Mit Besserung der Beschwerden sollten die Muskeln mit Krankengymnastik oder Übungsgeräten auftrainiert werden, wobei sowohl die Waden- als auch die Schienbeinmuskeln gleichermaßen trainiert werden müssen. Es dauert in der Regel zwei bis vier Wochen, bis das Syndrom zur Ruhe kommt, danach kann stufenweise zur Belastung zurückgekehrt werden.

letzte Änderung am 13.09.2005