Was tun gegen chronische Schmerzen?

In Deutschland leiden rund zehn Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen - Tendenz steigend. Neben Kopf- und Rückenschmerzen machen vor allem Gelenke und Nerven den Betroffenen das Leben zur Qual.

Akute Schmerzen sind für den Körper als Warnsignale wichtig, weil sie auf Erkrankungen hinweisen und andererseits Überlastungen zu verhindern versuchen. Bei sofortiger Behandlung klingen die Schmerzen meist wieder ab. Ist der Körper dem Schmerz jedoch dauerhaft ausgesetzt, dann entwickelt das Nervensystem eine Art Schmerzgedächtnis. Der Schmerz wird chronisch.

Chronische Schmerzen können die unterschiedlichsten Formen haben. Die bekanntesten sind Neuralgien im Kopf-, Kreuz- und Rückenbereich sowie Tumor- oder Phantomschmerzen. Ebenso bekannt sind Arthroseschmerzen, vor allem im Knie oder in der Schulter, die trotz Behandlung oft nicht abklingen wollen. Diese Schmerzformen können Wochen oder gar Jahre andauern und den Alltag der Patienten beeinflussen. Neben körperlichen Faktoren spielen bei der Entstehung chronischer Schmerzen auch psychische oder soziale Faktoren eine Rolle. Der Griff zur Schmerztablette aus der Hausapotheke allein verspricht in diesen Fällen keine Linderung mehr. Notwendig ist eine umfassende Schmerztherapie.

Die Therapieansätze sind interdisziplinär vielfältig. Eine zeitgemäße Schmerztherapie sollte medikamentöse Therapie, Physio- und Psychotherapie in einem ganzheitlichen Konzept verbinden. Die medikamentöse Therapie wird heute in einem Stufenschema vorgenommen, wobei vom einfachen Schmerzmittel bis hin zur Behandlung durch opioidhaltige Medikamente bestimmte Kombinationen vorgesehen sind.

Die Behandlung muss auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein, um in jeder Stufe Schmerzfreiheit zu erreichen. Man muss Schmerzen nicht aushalten, sondern rechtzeitig mit der nächsten Stufe beginnen, damit das Schmerzgedächtnis den Schmerz nicht einprogrammiert.

Vielen Schmerzarten bei Muskeln und Gelenken kann man durch ausreichend Bewegung bzw. regelmäßiges körperliches Training vorbeugen. Bereits die richtige Sitzhaltung vor dem Computer, am Arbeitsplatz oder auch vor dem Fernseher kann beispielsweise Rückenschmerzen vermeiden helfen.

Unser Surftipp zum Thema:

Deutsche Schmerzliga e.V.
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letzte Änderung am 05.08.2004