Sexuell übertragbare Krankheiten

Das Wissen über die Gefahren von sexuell übertragenen Infektionen nahm zuletzt ab. Kein Wunder, denn beispielsweise die Syphilis galt in unseren Breiten als nahezu ausgestorben; Tripper und Herpes gingen vor allem in den letzten 20 Jahren stark zurück. Mittlerweile aber warnen Experten, dass sexuell übertragbare Erkrankungen wieder auf dem Vormarsch sind. 

Der "Klassiker" der Infektionen, die sexuell übertragen werden können, ist der Tripper, medizinisch korrekt als Gonorrhoe bezeichnet. Er macht sich typischerweise zumeist drei Tage nach dem infektiösen Kontakt mit Brennen beim Wasserlassen und einem gelblichen Ausfluss aus der Scheide oder Harnröhre bemerkbar. Der Erreger ist sehr gut mit Antibiotika behandelbar - Folgen einer Nichtbehandlung sind fortschreitende Entzündungen im Unterleib bis hin zur Unfruchtbarkeit. 

Eine andere häufige sexuell übertragene Krankheit ist die Chlamydien-Infektion. Diese wird oft übersehen, weil sie keine oder nur leichte Krankheitssymptome zeigt und dabei weiter fortschreitet. Ein leichter Ausfluss aus Scheide, Harnröhre oder Po kann ein Hinweis sein. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können hinzukommen. Die Gefahren sind ebenfalls Entzündungen und Unfruchtbarkeit. 

Sehr infektiös ist die Syphilis. Sie verläuft in Stadien und zeigt zu Beginn an der Eintrittspforte des Erregers kleine offene Hautgeschwüre, nach Wochen folgen roter Hautauschlag und Lymphknotenschwellungen und nach Monaten bis Jahren befällt der Syphiliserreger auch Organe, Nerven und das Gehirn mit schweren Folgeschäden. Die Erreger finden sich vor allem in den offenen Geschwüren, in den Sexualflüssigkeiten und im Blut; Kontakt damit führt zu einer Infektion.

Keine Entwarnung gibt es auch bei HIV/Aids. Denn hier besteht trotz sehr guter Therapieerfolge in Bezug auf Lebenserwartung und Lebensqualität noch immer keine Heilungsmöglichkeit. Auch bei dieser Krankheit sind oft viele Jahre keine Krankheitsanzeichen zu bemerken.

Zur Informiertheit über Erkrankungen und Bereitschaft zur Anwendung von Kondomen bei spontanen oder unbekannten Sexualkontakten schützen vor Neuinfektionen mit HIV und Aids. Und sie verringern das Risiko einer Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Darüber hinaus schützen sie auch vor ungewollten Schwangerschaften.

letzte Änderung am 23.04.2011