Was ist Vorhofflimmern?

Die elektrischen Impulse, die der Herzmuskel zum Schlagen benötigt, werden selbständig im herzeigenen Schrittmacher, dem Sinusknoten, erzeugt. Regelmäßig schlägt das Herz in der Norm 72-mal pro Minute in einem Doppelschlagrhythmus. Beim Vorhofflimmern entsteht eine Störung des Herzrhythmus, weil die Weiterleitung der Schlagimpulse vom Sinusknoten zum Herzmuskel gestört ist.

Folge der Leitungsstörung ist ein sehr unrhythmischer Herzschlag, die sog. Absolute Arrhythmie. Aber nicht nur der Rhythmus, sondern auch die Geschwindigkeit des Herzschlags verändert sich: Das Herz kann insgesamt zu schnell schlagen (Tachykardie), was zu bedrohlichem Herzklopfen, Luftnot, Übelkeit, Unruhe und ggf. auch Schmerzen hinter dem Brustbein führen kann. Umgekehrt kann das Herz auch zu langsam schlagen (Bradykardie), wodurch Schwindel oder sogar Bewusstlosigkeit auftreten kann. Ein künstlicher Herzschrittmacher kann dann notwendig werden.

Die Rhythmusstörungen des Vorhofflimmerns können ständig bestehen oder auch unregelmäßig auftreten. Sie bedingen insgesamt eine deutliche Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Ursache für das Vorhofflimmern ist meist eine organische Herzerkrankung wie beispielsweise hoher Blutdruck, Verengungen der Herzkranzgefäße, ein Herzinfarkt oder Herzklappenfehler. Aber auch Erkrankungen außerhalb des Herzens können Vorhofflimmern auslösen, beispielsweise Schilddrüsenfunktionsstörungen. Als Folge von Vorhofflimmern können sich im Herzen kleine Blutgerinnsel bilden, die mit dem Blut fortgeleitet werden. So kann es zu Thrombosen oder kleinen Mikroembolien kommen. Sind hiervon beispielsweise die Halsschlagadern betroffen, kann es zum Schlaganfall kommen.

Die Therapie des Vorhofflimmerns erfordert zunächst eine Behandlung der auslösenden Grunderkrankung. Der zu schnelle oder zu langsame Herzschlag kann mit Medikamenten normalisiert werden. Insbesondere (vom Arzt verordnete) Magnesium-Tabletten sind hier hilfreich. Außerdem kann mit Gerinnungshemmern wie Aspirin der Bildung von Blutgerinnseln entgegen gewirkt werden.

letzte Änderung am 29.10.2002