"Weißfingerkrankheit"

Das Raynaud-Syndrom ist gekennzeichnet durch das anfallsweise Weißwerden der ganzen Hand, einzelner Finger oder von Teilen der Finger. Manchmal kommt es danach auch zu einer tiefblauen Verfärbung und anschließenden Rötung. Diese Symptome treten bei Kälte häufiger auf; die Betroffenen leiden besonders im Winter.

Bei Raynaud-Patienten sind die kleinen Arterien der Finger und der Hand besonders temperaturempfindlich. Bei Kälte verkrampfen sie sich spontan und lösen eine vorübergehende Mangeldurchblutung aus. Ursächlich stehen rund 40 verschiedene Krankheitsbilder aus dem "rheumatischen Kreis" mit dem Raynaud-Syndrom in Zusammenhang, vor allem Bindegewebserkrankungen, Gefäßentzündungen und die chronische Polyarthritis.

Meist ist keine spezielle Behandlung erforderlich, denn die Anfälle beim Raynaud-Syndrom treten im allgemeinen selten auf und sind von kurzer Dauer. Am wichtigsten zur Verhütung der Attacken ist der Schutz vor Kälte sowie der Verzicht auf Nikotinkonsum. Autogenes Training kann dazu beitragen, die Anfallshäufigkeit zu reduzieren; eine Akupunkturbehandlung kann ebenfalls positive Effekte haben.

Häufig treiben Raynaud-Patienten keinerlei Sport, obwohl eine schnellere Anpassung des Gefäßsystems an veränderte äußere Umstände durch körperliches Training (Kondition!) dem Krankheitsbild entgegen wirkt. Medikamentöse Maßnahmen zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes oder zur Gefäßerweiterung sind nur bei häufigen Anfällen mit Schmerzen sinnvoll.

letzte Änderung am 29.10.2002