Was ist eine Yersiniose?

Yersinia-Bakterien verursachen durch eine Entzündung der Darmschleimhaut eine infektiöse Durchfallerkrankung mit krampfartigen Bauchschmerzen und Fieber. Infektionsquellen können verunreinigte Lebensmittel sein wie beispielsweise rohes Fleisch, roher Fisch, nicht-pasteurisierte Milch, Salat oder verunreinigtes Trinkwasser.

Etwa zwei bis fünf Tage nach Ansteckung beginnt die Krankheit akut mit wässrigen Durchfällen (insbesondere bei Kleinkindern), Schmerzen im Unterbauch, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Symptome können einer Blinddarmentzündung sehr ähnlich sein. Nach wenigen Tagen bis spätestens nach zwei Wochen klingt die Erkrankung wieder ab.

Der Nachweis der Yersinien-Infektion erfolgt durch Anzucht der Erreger aus Stuhl- oder Blutproben beziehungsweise durch den Nachweis von spezifischen Antikörpern im Serum. Die Erkrankung ist beim Gesundheitsamt meldepflichtig.

Eine antibiotische Therapie ist nur bei komplizierten Verläufen notwendig. Zur Therapie genügt es, die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen.

Bei etwa zehn Prozent der betroffenen Erwachsenen (vor allem bei Frauen) kann es im Anschluss an die Erkrankung allerdings zu Entzündungen der Gelenke (reaktive Arthritis), der Harnwege und der Augen kommen; Ursache hierfür ist offenbar eine starke Immunantwort auf die Bakterien. Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis, die chronisch verläuft, dauert diese reaktive Arthritis nur Wochen bis Monate und heilt komplett aus.

letzte Änderung am 04.08.2005