Landesärztekammer: Jetzt gegen Virusgrippe impfen lassen!

Die Virusgrippe (Influenza) ist eine schwere Infektionskrankheit, die wesentlich gefährlicher ist als eine von Bakterien verursachte Erkältung oder ein Schnupfen. Im Winter 2003/04 bedingte die Virusgrippe bis zu 600.000 Arbeitsunfähigkeiten und mehr als 14.000 Krankenhauseinweisungen. Von den Krankenhauseinweisungen waren besonders die Kleinkinder betroffen: Mehr als 5.000 der 0 bis 1-Jährigen wurden während der Influenzazeit hospitalisiert. - Die Zahl der Todesfälle im Winter 2003/04 liegt derzeit noch nicht vor, im vorvergangenen Winter 2002/03 starben rund 16.000 Menschen an den Folgen einer Influenza.

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg rät allen gefährdeten Personen dringend dazu, sich jetzt gegen die Virusgrippe impfen zu lassen. Die Impfung wird in jedem Herbst aufs Neue notwendig, weil sich die biologische Zusammensetzung der Viren ständig ändert und unser Immunsystem auf die neuen Grippeviren nicht vorbereitet ist.

Besonders gefährdet sind Personen mit bestimmten Grundleiden. Dazu gehören:

  • chronische Lungenkrankheiten wie Asthma oder chronische Bronchitis
  • Herzkrankheiten mit Neigung zur Herzinsuffizienz
  • chronische Nierenleiden
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und andere Stoffwechselerkrankungen
  • chronische Anämien (Mangel an roten Blutkörperchen)
  • angeborene und erworbene Immundefekte
  • Patienten mit Organtransplantationen oder bestimmten Tumorleiden

Dabei sollte man bedenken, dass besonders auch Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis zu den Risikogruppen gehören. Weitere wichtige Zielgruppe der Schutzimpfung sind alle Bürger über 60 Jahren, da bei ihnen die körpereigene Abwehr häufig eingeschränkt ist. Bei allen diesen gefährdeten Personen kommt es im Falle einer Virusgrippe häufig zu Komplikationen im Krankheitsverlauf, etwa zu Lungenentzündungen, die auch tödlich verlaufen können.

Darüber hinaus wird die Grippeschutzimpfung auch für Personen empfohlen, die im Beruf einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind oder diese Infektion auf andere übertragen können, z.B. medizinisches Personal, Feuerwehr, Polizei, Lehrkräfte. Auch wer häufig Kontakt zu größeren Gruppen von Menschen hat (etwa Personen in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr), sollte zur Impfung gehen.

Die Impfung erfolgt bei jedem hausärztlich tätigen Arzt und ist für gesetzlich krankenversicherte Personen kosten- und zuzahlungsfrei. Sie sollte in den nächsten 4 bis 6 Wochen erfolgen, um möglichst sicher vor einer Influenzainfektion zu schützen.

Stand: 24.09.2004

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letzte Änderung am 24.09.2004