Landesärztekammer: Jetzt gegen Virusgrippe impfen lassen!

Stuttgart, 5. September 2005. Die Virusgrippe (Influenza) ist eine schwere Infektionskrankheit, die lebensbedrohlich und damit wesentlich gefährlicher ist als eine von Bakterien verursachte Erkältung oder ein Schnupfen. Wirksame und gut verträgliche Impfstoffe bieten Schutz, werden aber noch nicht ausreichend genutzt. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen über 60 Jahren sowie chronisch Kranken die Impfung. Stichproben ergaben jedoch, dass im Winter 2003/2004 nur 45 Prozent der über 60-jährigen gegen Influenza geimpft waren.

Die Impfung erfolgt bei jedem hausärztlich tätigen Arzt und ist für gesetzlich krankenversicherte Personen kosten- und zuzahlungsfrei. Mit der Impfung kann man einer Influenzainfektion vorbeugen, der Impfschutz ist in 8 bis 10 Tagen aufgebaut. Allerdings darf die Impfung nicht bei akuter fieberhafter Erkrankung erfolgen. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg rät daher gefährdeten Personen dringend dazu, sich jetzt gegen die Virusgrippe impfen zu lassen. – Besonders gefährdet sind Personen mit bestimmten Grundleiden. Dazu gehören:

  • chronische Lungenkrankheiten wie Asthma oder chronische Bronchitis
  • Herzkrankheiten mit Neigung zur Herzinsuffizienz
  • chronische Nierenleiden
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und andere Stoffwechselerkrankungen
  • chronische Anämien (Mangel an roten Blutkörperchen)
  • angeborene und erworbene Immundefekte
  • Patienten mit Organtransplantationen oder bestimmten Tumorleiden

Dabei sollte man bedenken, dass besonders auch Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis zu den Risikogruppen gehören. Weitere wichtige Zielgruppe der Schutzimpfung sind alle Bürger über 60 Jahren, da bei ihnen die körpereigene Abwehr häufig eingeschränkt ist. Bei allen diesen gefährdeten Personen kommt es im Falle einer Virusgrippe häufig zu Komplikationen im Krankheitsverlauf, etwa zu Lungenentzündungen, die auch tödlich verlaufen können.

Darüber hinaus wird die Grippeschutzimpfung auch für Personen empfohlen, die im Beruf einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind oder diese Infektion auf andere übertragen können, beispielsweise medizinisches Personal, Feuerwehr, Polizei, Lehrkräfte. Auch wer häufig Kontakt zu größeren Gruppen von Menschen hat (etwa Personen in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr), sollte zur Impfung gehen.

Die Grippeschutzimpfung ist auch vor dem Hintergrund der Vogelgrippe-Gefahr empfehlenswert. Zwar schützen die erhältlichen Influenzaimpfstoffe zur Vorbeugung der menschlichen Grippe nicht vor der Vogelgrippe beziehungsweise vor einem neuen Pandemievirus. Die Influenzaimpfung kann jedoch eine gleichzeitige Infektion mit menschlichen und tierischen Influenza-Viren verhindern und dadurch die Entwicklung eines neuen Virus unterbinden. An einem neuen, auch gegen Vogelgrippe wirksamen Impfstoff für den Menschen wird intensiv gearbeitet.

Weiterführende Informationen zur Grippeschutzimpfung finden Sie hier.

Stand: 05.09.2005

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letzte Änderung am 05.09.2005