"Patient in Not - diese Reform schadet allen"

Stuttgart, den 27.11.2006 Die Delegierten der Landesärztekammer Baden-Württemberg haben am Wochenende die geplante Gesundheitsreform scharf kritisiert und einen kompletten Neubeginn der Reformdiskussion gefordert. Ausdrücklich und uneingeschränkt begrüßten die Ärztevertreter den bundesweiten Aktionstag am 4. Dezember 2006 unter dem Motto "Patient in Not – diese Reform schadet allen", zu dem Bundesärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Bundesvereinigung und Marburger Bund aufgerufen hatten.

Zu den Aktionen am 4. Dezember erklärt Dr. Ulrike Wahl, Präsidentin der Landesärztekammer Baden-Württemberg: "Am Aktionstag werden die Ärztinnen und Ärzte im Südwesten die gesundheitliche Versorgung in weiten Teilen lahm legen, um die Bürger auf die fatalen Folgen der Gesundheitsreform aufmerksam zu machen: Abbau der wohnortnahen ambulanten und stationären Versorgung, lange Wartezeiten, Minderversorgung mit erheblichen Qualitätseinbrüchen und Verschärfung der Rationierung in allen Bereichen." Die durch die Reform zu erwartenden Engpässe der gesundheitlichen Versorgung seien am Aktionstag spürbar; von einer Normalversorgung auf bisherigem Niveau könne nach der Reform nicht mehr die Rede sein.

"Noch nie haben so viele Verbände und Organisationen geschlossen gegen eine Gesundheitsreform protestiert", so Dr. Wahl. Nach ihren Worten richtet sich der Ärger der Ärztinnen und Ärzte insbesondere gegen die vorgesehene Fortführung der Honorarbudgets und den eingeschlagenen Weg in Richtung Staatsmedizin. Die Notfallversorgung der Patienten bleibe vom Aktionstag unberührt.

Stand: 27.11.2006

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letzte Änderung am 27.11.2006