Masern: Keine harmlose Kinderkrankheit

Stuttgart, den 06.02.2006. Die Präventionsbeauftragte der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Gisela Dahl, betont: "Die Masern werden auch heute noch von vielen Menschen als harmlose Kinderkrankheit angesehen, obwohl sie von einer Reihe zum Teil schwerwiegender Erkrankungen begleitet werden." Besonders gefürchtete Komplikationen der Masern seien die Infektion des Kehlkopfes und der Luftröhre, ausgedehnte Lungenentzündung, Mittelohrentzündung sowie Gehirnentzündung. "Bis zu 20 Prozent der an Masern erkrankten Kinder, bei denen eine Gehirnentzündung auftritt, sterben daran; Überlebende tragen oftmals dauerhafte Schäden des Gehirns davon," so Dr. Dahl.

Eine Maserninfektion kann aber nicht nur die erwähnten akuten Folgen haben, sondern auch Spätfolgen nach sich ziehen: "Noch zwei bis acht Jahre nach einer Masern-Erkrankung kann eine ausgedehnte Gehirnentzündung auftreten, die nicht behandelbar ist und zum Tode führen kann," warnt die Präventionsbeauftragte. Ursache für diese so genannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) sei das Eindringen von Masernviren ins Gehirn, wo sie Nervenzellen zerstörten. Dr. Dahl: "Je jünger Kinder bei einer Maserninfektion sind, desto höher ist das Risiko, später an der SSPE zu erkranken."

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg empfiehlt daher die uneingeschränkte Masern-Impfung: "Die zweimalige Schutzimpfung im ersten und zweiten Lebensjahr schützt zuverlässig," so Dr. Dahl. Auch im Erwachsenenalter sei die Impfung jederzeit geeignet. Für empfohlene Impfungen wie Masern, Mumps, Röteln, würden die Kosten von der Krankenkasse übernommen, und es falle keine Praxisgebühr an. Versäumte Impfungen sollten sobald als möglich nachgeholt werden. Vor allem Menschen im Umgang sollten gegen die Masernerkrankung geschützt sein.

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Informationen zu Masern: www.aerztekammer-bw.de/15/02gesundheitstipps/g_m/masernimpfung.html

Stand: 06.02.2006

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letzte Änderung am 06.02.2006