Hohe Auszeichnung für Prof. Moser

Stuttgart, den 16.11.2006. Die Bezirksärztekammer Südbaden hat Prof. Dr. Dr. Ernst Moser (66) bei ihrer Vertreterversammlung am 11.11.2006 mit der Albert-Fraenkel-Plakette ausgezeichnet.

In der Laudatio heißt es: "Prof. Moser hat sich trotz seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Hochschullehrer und Ärztlicher Direktor der Nuklearmedizinischen Abteilung der Universitätsklinik über Gebühr für die Ärzteschaft engagiert: Stets hat er das kollegiale Miteinander und die Förderung des ärztlichen Nachwuchses im Auge behalten. Neben den jungen, in Ausbildung befindlichen Studenten, lag ihm auch die Fort- und Weiterbildung der Wissenschaftlichen Assistenten sehr am Herzen. Das besondere Verdienst von Prof. Moser ist die Stärkung der Kooperation zwischen der Universitätsklinik Freiburg und der Bezirksärztekammer Südbaden."

Prof. Moser wurde am 26.10.1940 in Süchteln in Nordrhein-Westfalen geboren. Von 1947 bis Juli 1951 besuchte er die Volksschule, danach das humanistische Gymnasium, wo er im Juli 1960 sein Abitur ablegte. Es folgte zunächst der Wehrdienst, danach studierte er Physik ab dem Wintersemester 1961/62 an der Universität Würzburg. Im Sommersemester 1963 wechselte er nach München. Prof. Moser legte das Hauptdiplom im Juli 1967 in Physik ab und promovierte am 1.03.1973 zum Dr. rer. nat. Im Wintersemester 1970/71 begann er an der Universität München mit dem Studium der Medizin. 1976 legte er die ärztliche Prüfung ab. Im Oktober 1977 erhielt er die ärztliche Approbation.

Am 15.01.1980 promovierte er zum Dr. med und erhielt am 21.12.1981 die Anerkennung als Arzt für Nuklearmedizin. Von 1971 bis 1974 war er Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Arbeitsphysiologie der TU München. Von 1977 bis 1988 Tätigkeit an der Radiologischen Klinik der Universität München. Seit April 1982 Funktionsoberarzt. 1985 übernahm er die eigenverantwortliche Leitung der Nuklearmedizinischen Abteilung innerhalb der Radiologischen Klinik. Am 22.05.1985 habilitierte er sich, und es erfolgte die Ernennung zum Privatdozenten, 1987 die C2-Professur. 

Im Mai 1988 erfolgte die Ernennung zum Professor für Nuklearmedizin und Leiter der Abteilung Nuklearmedizin an der Radiologischen Universitätsklinik Freiburg. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte waren die Diagnostik und Therapie sowie Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms, Ergebnisse der Radiojodtherapie bei benignen Schilddrüsenerkrankungen sowie die klinische Anwendung von SPECT und PET in Kardiologie, Onkologie und Neurologie. Prof. Moser war Mitglied in nahezu sämtlichen wissenschaftlichen Gesellschaften - national und international - seines Fachgebietes. 1992 erhielte er als Auszeichnung die Korrespondierende Mitgliedschaft der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Radiologie. Er ist Ehrenmitglied der Rumänischen Gesellschaft für Endokrinologie seit 1995 und erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Jasi in Rumänien 1998. 

In zahlreichen wissenschaftlichen Zeitschriften und Publikationen und in über 500 anerkannten nationalen und internationalen Beiträgen hat Prof. Moser seine wissenschaftliche Qualifikation nachgewiesen. In der Zeit von 1995 bis 2000 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, von 1997 bis 2006 Auslandsbeauftragter der Medizinischen Fakultät.

Vom 1.10.2003 bis 30.9.2006 war Prof. Moser Prodekan der Medizinischen Fakultät. Von 1999 bis heute ist er Beauftragter der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums für Akademische Lehrkrankenhäuser. Berufspolitisch hat er sich in der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südbaden verdient gemacht; seit 2003 ist er Delegierter der Universität Freiburg zur Ärztekammer. Sein besonderes Interesse gilt der medizinischen Weiterbildung, so dass es selbstverständlich ist, dass er sich im Weiterbildungsausschuss der Landesärztekammer Baden-Württemberg aktiv einbringt. 

Hintergrund: Albert-Fraenkel-Plakette 

Die Albert-Fraenkel-Plakette wird auf Beschluss des Vorstandes der Bezirksärztekammer Südbaden an Kolleginnen und Kollegen vergeben, die sich um den ärztlichen Beruf und dessen Ansehen in der Öffentlichkeit in besonderem Maße verdient gemacht haben. 

Die Auszeichnung ist nach Albert Fraenkel benannt, der als Erfinder der Strophanthin-Kur und als Erfinder der intravenösen Applikationsform in die Medizingeschichte eingegangen ist. Neben seiner Haus- und Badearzttätigkeit in Badenweiler arbeitete er in den Wintermonaten wissenschaftlich zunächst in Straßburg, später dann in Berlin. Er hat maßgeblich zur Bedeutung von Badenweiler als Kur- und Heilbad beigetragen, verkehrten doch in seinem Hause und in seinem Sanatorium namhafte Zeitgenossen. Fraenkel hat sich stets durch seine hohe ethisch-moralische Haltung ausgezeichnet und blieb dabei ein bescheidener Mensch.

Stand: 16.11.2006

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letzte Änderung am 16.11.2006