RKI: Bei der Behandlung von Drogenkonsumenten an Milzbrand denken

Fälle in Aachen und Schottland lassen möglicherweise auf kontaminiertes Heroin schließen

Bei der Behandlung und Betreuung heroinabhängiger Drogenkonsumenten sollte differentialdiagnostisch frühzeitig an Milzbrand gedacht werden. Darauf macht jetzt das Robert-Koch-Institut aufmerksam. 

Anlass ist der Fall eines 49-jährigen Patienten, der im Dezember an Multiorganversagen gestorben ist und bei dem die Verdachtsdiagnose "Milzbrand "  mittels PCR bestätigt wurde. Neben dem chronischen intravenösen Drogenabusus lagen bei dem Verstorbenen eine chronische Hepatitis B und C, eine HIV-Infektion sowie ein chronischer Alkohol- und Benzodiazepinabusus vor.

Nachdem auch aus Schottland  wiederholt Fälle von Milzbrand nach meist intravenösem Heroinabusus bekannt wurden,  lässt sich eine gemeinsame Infektionsquelle für den Fall in Aachen und die Fälle in Schottland nicht ausschließen. Kontaminiertes Heroin könnte somit auch in anderen Bundesländern und europäischen Staaten vertrieben worden sein. Wie das RKI mitteilt, kann die Prognose der Infektion durch eine frühzeitige gezielte Antibiotikatherapie deutlich verbessert werden.

Weitere Informationen finden Sie im RKI-Ratgeber für Ärzte unter folgendem Link

 

Stand: 18.01.2010

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letzte Änderung am 18.01.2010